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Bauarbeiten in der Emmericher Ward gehen in die zweite Runde
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Emmerich – Um den Feuchtgebietscharakter des Naturschutzgebiets Emmericher Ward wiederherzustellen, werden auch 2023 Bauarbeiten durchgeführt. Für Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen, die die NABU-Naturschutzstation Niederrhein in Auftrag gegeben hat, rücken auch dieses Jahr wieder schwere Baufahrzeuge in das Gelände vor.
Ab Juli wird unter anderem ein Altwasser wiederhergestellt. Altwasser sind ehemalige Nebenarme, die die Verbindung zum Rhein verloren haben und so zu Stillgewässern geworden sind. Sie bilden einen wichtigen Teil unserer Auenlandschaft. Zahlreiche seltene Arten finden hier einen wertvollen Lebensraum, den es in unseren ausgetrockneten Landschaften kaum noch gibt. Durch den Einbau eines zusätzlichen Sieltors kann zudem Wasser langfristiger im Gebiet gehalten werden und wirkt so langfristig der Austrocknung entgegen.
Diese wichtigen Arbeiten erfolgen im Rahmen des EU-LIFE-Projektes „Feuchtgebiet Emmericher Ward“, das von der EU und dem Land NRW finanziert wird. Das Naturschutzgebiet ist Teil des international bedeutsamen Ramsar-Feuchtgebietes und EU-Vogelschutzgebietes „Unterer Niederrhein“, das sich von Duisburg bis zu den Niederlanden erstreckt.
Wie viele andere Feuchtgebiete leidet auch die Emmericher Ward unter zunehmendem Wassermangel, hervorgerufen durch die Eintiefung des Rheins, niederschlagsarme Perioden und seit Jahren sinkende Grundwasserstände. Tiere und Pflanzen, deren Überleben an eben solche Feuchtgebiete geknüpft ist, sind durch diese Entwicklung stark bedroht.
Die Maßnahmen im Projekt leisten nicht nur einen Beitrag zum Naturschutz, sondern haben auch Effekte im Klima- und Hochwasserschutz. Zum einen binden Feuchtgebiete stärker als andere Ökosysteme Kohlendioxid. Trocknen sie aus, setzen sie dieses klimaschädliche Gas frei. Zum anderen nehmen naturnahe Auen Wasser wie ein Schwamm auf, wenn dies bei Hochwasser oder Starkregen nötig ist. Das ist wichtig, weil solche extremen Wetterereignisse mit dem Klimawandel zunehmen.
Für Interessierte wird die NABU-Naturschutzstation im Herbst eine Baustellenführung anbieten, in der die Zusammenhänge mit dem Natur-, Klima- und Hochwasserschutz erlebbar werden. Der genaue Termin wird noch bekannt gegeben.
Es geht wieder los!
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Flutmulden im Juni (Foto: © NABU-Naturschutzstation Niederrhein)
Die Arbeiten, die letztes Jahr durchgeführt wurden, zeigen erste Verbesserungen. Nach einem relativ regenreichen Frühjahr steht in den vertieften Flutmulden auch im Juni noch etwas Wasser. Nun geht es ab Juli mit den Bauarbeiten in die zweite Runde: Mit schwerem Gerät werden Altwasser wiederhergestellt. Pumpen zur künstlichen Bewässerung werden installiert und die Staue fertiggestellt. Durch den Einbau eines zusätzlichen Sieltors kann zudem Wasser langfristiger im Gebiet gehalten werden und wirkt so langfristig der Austrocknung entgegen.
Durch Wiederherstellung und Erhalt dieser inzwischen selten gewordenen Auenlandschaft finden zahlreiche seltene Arten hier einen wertvollen Lebensraum.
Für den Herbst ist eine weitere Baustellenführung geplant, der genaue Termin wird noch bekanntgegeben.
Auch im Winter geschehen Dinge...
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Im Zuge der Bauarbeiten werden einige Wasserflächen von den umstehenden Gehölzen befreit um eine offene Auenlandschaft herzustellen. Um den Verlust dieser Waldflächen zu kompensieren, wurde an anderer Stelle im Gebiet eine Ausgleichspflanzung mit Weiden und anderen typischen Gehölzen vorgenommen.
Ausgleichsfläche in der Nähe des großen Kiesabgrabungsgewässers (Foto: NABU-Naturschutzstation)
Abschluss der ersten Bauphase
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Die erste Bauphase konnte zufriedenstellend abgeschlossen werden. Die letzten Baumaschinen sind abgerückt. Die Natur hat die Emmericher Ward wieder für sich. Der Baulärm wird vom Geschnatter der arktischen Gänse abgelöst, die die Emmericher Ward zum Überwintern nutzen.
Nachdem die Flächen durch den Kampfmittelräumdienst von mehreren Bomben geräumt waren, starteten die eigentlichen Bauarbeiten zur Wiederherstellung von Flutmulden und Kleingewässern. Während der Bauarbeiten wurden Untergrundbefestigungen gefunden (vermutlich frühe Neuzeit, ca. Ende 15. – Ende 18. Jhd.) und archäologisch untersucht.
Auch die Grabenstaue im Entwässerungsgraben konnten bereits gesetzt werden. Diese sollen nach Überflutungsereignissen für bessere Rückhaltung von Wasser im Gebiet ermöglichen.
Erst nach der nächsten Brutsaison, etwa ab Juli 2023, geht es dann weiter mit dem Bau der Poldersteuerung und der Herstellung der letzten Gewässer.
Impressionen aus dem Jahr 2022: Bauarbeiten, installierter Grabenstau, Wiederhergestelltes Gewässer (Fotos: NABU-Naturschutzstation)
In der Emmericher Ward kehrt Ruhe ein – oder auch nicht
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Die Baumaschinen gehen, die gefiederten Wintergäste kommen. Baulärm wird von Gänsegeschnatter abgelöst. In der letzten Woche wurden die diesjährigen Bauarbeiten im Rahmen des LIFE-Projektes „Feuchtgebiet Emmericher Ward“ abgeschlossen. Gegenstand des Projektes ist vor allem die Verbesserung des Wasserhaushaltes dieses Naturschutzgebietes. Nun gehört die Emmericher Ward, die Teil des international bedeutsamen Feuchtgebietes Unterer Niederrhein ist, ganz den Vögeln, die hier ihre Rast- und Äsungsgebiete haben.
Es war ein ereignisreiches Jahr: ein spätes Hochwasser im Frühjahr musste abgewartet werden. Als das Gelände schließlich trocken genug war, um es befahren zu können, rückte zunächst der Kampfmittelräumdienst an. Seine Suche nach Überbleibseln des Weltkrieges war erfolgreich: Mehrere Bomben wurden gefunden, von denen zwei nicht entschärft werden konnten, sondern kontrolliert gesprengt wurden.
Als dann die eigentlichen Bauarbeiten starteten, kamen bei der Wiederherstellung von Flutmulden und Kleingewässern Untergrundbefestigungen zum Vorschein, die wahrscheinlich aus der frühen Neuzeit (ca. Ende 15. – Ende 18. Jhd.) stammen und zunächst archäologisch behandelt werden mussten.
Doch was lange währt – und immer wieder spannend war – wird endlich gut! Das diesjährige Baupensum ist geschafft:
- Flutmulden und Kleingewässer wurden entschlammt und wieder hergestellt. Sie sind nicht nur wichtige Amphibienlaichplätze, sondern auch unverzichtbare Nahrungsquelle für die Küken der Wiesenvögel, die hier im Frühjahr brüten.
- Um bei Überflutungen das Wasser länger in der Fläche halten zu können, wurden Grabenstaue gesetzt. So wird der Feuchtgebietscharakter der Emmericher Ward weiter gestärkt und die ökologische Bedeutung dieses Naturschutzgebietes erhalten.
Die letzten Baumaschinen sind abgerückt. Die Natur hat die Emmericher Ward wieder für sich.
Erst nach der nächsten Brutsaison, d. h. ungefähr ab Juli 2023 geht es dann weiter mit dem Bau der Poldersteuerung und der Herstellung der letzten Gewässer.
Weitere Informationen:
LIFE-Projekt Feuchtgebiet Emmericher Ward: http://www.life-emmericher-ward.de
NABU-Naturschutzstation Niederrhein: https://www.nabu-naturschutzstation.de/de/

Da wurde richtig Erde bewegt!
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Perfektes Wetter und gute Stimmung am Samstag, 27.08.22 in der Emmericher Ward beim Auftaktfest für die Bauarbeiten. NRW-Umweltminister Oliver Krischer, der 1. Stellvertretende Landrat Stefan Welberts und Emmerichs Bürgermeister Peter Hinze zusammen mit unserem Vorstandsvorsitzenden Dietrich Cerff schaufeln kräftig beim ersten Spatenstich des Projektes.
Neben der politischen Prominenz haben wir uns sehr über die Anwesenheit der Hüthumer Bürger und Bürgerinnen, der Landwirte vor Ort und der beteiligten Firmen BCE und Ecosoil gefreut. Viele weitere interessierte Menschen, groß und klein, konnten sich einen ersten Eindruck davon verschaffen, wie es um das Gebiet bestellt ist und was wir versuchen mit unseren Maßnahmen zu erreichen.
Die gut besuchte Exkursion mit Projektleiter Klaus Markgraf-Maué war auch eine wunderbare Gelegenheit, mal in das Naturschutzgebiet reinzuschnuppern – jetzt noch trockenen Fußes, denn durch die Bauarbeiten erhoffen wir uns, dass das Feuchtgebiet wieder besser mit dem Rhein verbunden wird und länger feucht bleibt.
Alles steht bereit für den Start der Bauarbeiten (Foto: NABU-Naturschutzstation)
Impressionen der Veranstaltung (Fotos: NABU-Naturschutzstationn)
Exkursion zu den Maßnahmenflächen (Foto: NABU-Naturschutzstation)
Begegnung auf Nasenhöhe (Foto: NABU-Naturschutzstation)