Durch den Ausbau des Rheins als Wasserstraße, verbunden mit den vielfältigen Nutzungen des Wassers und der Ufer, die eine Befestigung des Ufers notwendig machten, schneidet sich der Rhein in seine Sohle ein. In den letzten 100 Jahren betrug diese sogenannte Sohlerosion am Niederrhein etwa 2 Meter, also ca. 2 cm pro Jahr. Im Gegensatz dazu werden die Ufer- und Auenbereiche bei jedem Hochwasser durch abgelagertes Sediment aufgehöht. Das Resultat ist eine zunehmende Entkopplung von Fluss und Aue, die zu einer verminderten ökologischen Wertigkeit der betroffenen Flächen führt. Die Fläche der typischen Auenvegetation und die Anzahl der auentypischen Tiere nehmen ab, der wertvolle Lebensraum der Flussaue geht verloren.
Das EU-Life-Projekt „Wiederherstellung des Feuchtgebietscharakters der Rheinaue Emmericher Ward“ hat die Optimierung des Gebiets als bedeutsamer Teil des EU-Vogelschutzgebiets Unterer Niederrhein zum Ziel. Der Wasserhaushalt des Gebiets soll verbessert werden und die im Rückzug befindlichen Lebensräume von gemeinschaftlichem Interesse werden gefördert. Das Projekt dient der Umsetzung des Maßnahmenkonzeptes des Landes Nordrhein-Westfalen für das Vogelschutzgebiet Unterer Niederrhein (LANUV 2011), der Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie und der Optimierung des FFH-Gebiets „Fischschutzzonen zwischen Emmerich und Bad Honnef.“